Tour statt Rennen: Warum wir auf das Radrennen verzichten.

News
Tour statt Rennen: Warum wir auf das Radrennen verzichten.

Statement vom 10.02.2020 Tour statt Rennen: Warum wir bei der CYCLE TOUR zukünftig auf das Radrennen verzichten.

Liebe Radsportfreunde, liebe Teilnehmer, lieber Radsportverband, liebe Veranstalter-Kollegen,

unsere Ankündigung zukünftig bei der CYCLE TOUR auf ein Radrennen unter Wettkampfbedingungen auf gesperrten Straßen zu verzichten hat verschiedenste Reaktionen ausgelöst. Wir möchten Euch einen Einblick geben, warum es zukünftig bei der CYCLE TOUR kein Radrennen mehr geben wird:

  1. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Sie ist im Nachgang der CYCLE TOUR im September 2019 gereift und basiert auf vielen Gesprächen und den Erfahrungen der letzten, sehr intensiven vier Jahre, in denen das Radrennen immer ein fester Bestandteil der CYCLE TOUR war.
  2. Wir sind jedem dankbar, der uns in den letzten vier Jahren in der Organisation begleitet, unterstützt und auch kritisiert hat, uns Grenzen gesetzt oder zu Höchstleistungen motiviert hat. Nur so konnte die CYCLE TOUR zu dem werden, was sie jetzt ist.
  3. Nach vier Jahren CYCLE TOUR können wir mit Überzeugung sagen, dass a) der organisatorische Aufwand für ein Radrennen Straßen zu sperren, b) die begrenzten Möglichkeiten der Vereine, Verbände, Behörden, Städte und Kommunen so ein verkehrstechnisches Mammut-Projekt mitzutragen und c) die heute erzielbaren Teilnehmerzahlen sowie die Zahlungsbereitschaft für Startgebühren für Radrennen allesamt in keinem gesunden Verhältnis zueinander stehen.
  4. Wir sind als Veranstalter verantwortlich für unsere Teilnehmer, ihre Sicherheit, für die vielen Mitwirkenden, egal ob als Ehrenamtliche, als Dienstleister, Freiberufler oder feste Mitarbeiter unseres Unternehmen sowie Partner und Sponsoren und wir nehmen diese Verantwortung sehr ernst. Und wir haben uns in vier Jahren CYCLE TOUR nicht selten jenseits der Grenze des für uns Möglichen und Tragbarem bewegt. Wir sind überzeugt, die wirtschaftliche, aber auch persönliche Verantwortung, die Veranstalter oder Vereine bei der Organisation von Radrennen auf gesperrten Straßen allein zu tragen haben, ist zu groß.
  5. Wir sind professionell genug diese Situation für uns umfassend zu analysieren. Wir haben die richtigen Schlüsse gezogen, entschieden auf das Radrennen zu verzichten und einen neuen Weg einzuschlagen. Dazu gehört auch, die Verantwortung auf mehr Schultern, auch die der Teilnehmer, zu verteilen und einen Preis für die Leistung anzusetzen, der dieser auch tatsächlich entspricht.
  6. Wir sind überzeugt, dass es jenseits gesperrter Rundkurse, mit Ziellinie und Lichtschranke sehr viele spannende und aufregende Rennrad- und Radsporterlebnisse gibt und wir hier erst am Anfang einer Entwicklung stehen. Wir gehen diesen neuen Weg und laden euch ein, ihn zusammen mit uns zu entdecken.

Wir wünschen dem Radsport und allen leidenschaftlich dafür arbeitenden Akteuren sowie den Fahrerinnen und Fahrern alles Gute und eine erfolgreiche Saison und freuen uns über alle, die wir am 11. oder 13. September 2020 am Start der CYCLE TOUR wieder treffen.

Martin Hummelt
- Veranstalter -